Samstag, 14. Januar 2012

Mein Sohn, mein Haus, mein Film

"Zum Teufel mit der Penne" war der einzige Teil der "Lümmel von der ersten Bank"-Reihe, der nicht von der Franz-Seitz-Filmproduktion, sondern von der Rialto-Film Preben Philipsen in Berlin hergestellt wurde. Diese Firma, hauptsächlich für ihre Edgar-Wallace-Filme bekannt, wurde über viele Jahre hinweg von Horst Wendlandt geführt, der auch als Produzent des besagten Lümmel-Films fungierte. Das bislang wenig beachtete Kuriosum am Rande: Horst Wendlandt besetzte seinen Sohn Matthias in einer Nebenrolle!


Die beiden Bilder zeigen den 1952 in Berlin geborenen Wendlandt-Spross: links etwas jünger in einem Wochenschaubericht anlässlich des großen Erfolgs der Rialto-Edgar-Wallace- und -Karl-May-Verfilmungen - letztere waren doch tatsächlich Matthias' Idee, daher der schicke Cowboy-Hut. Rechts ist er in "Zum Teufel mit der Penne" zu sehen, wo er als Schlagzeuger während der Fete im Hause Nietnagel aufspielt. Unter anderem begleitet er Peter Alexanders "Komm und bedien dich" und man sieht in verschiedenen Einstellungen, dass Matthias Wendlandt nicht nur markiert, sondern tatsächlich ein aktiver Schlagzeuger (gewesen) sein muss.
Doch das ist nicht alles - noch einen weiteren amüsanten Sidekick erlaubten sich die Macher: Matthias Wendlandt ziert im Vorspann die Tafel, die die Beteiligung seines Vaters kreditiert!

Insider-Gag im Filmvorspann
Tatsächlich stellte Wendlandt nicht nur seinen Sohn für die Produktion zur Verfügung, sondern gleichsam auch seine Villa am Berliner Wannsee. Das Anwesen ist im Film aus allen möglichen Einstellungen als Villa Notnagel zu sehen, bietet es sich doch als Zuhause des renommierten Briefmarkensammlers und seiner verzogenen Kinder bestens an. Auch für andere Filme jener Zeit holte sich Wendlandt die Kameras ins Haus: Im Wallace-Krimi "Die Tote aus der Themse" ist im Finale derselbe Salon zu sehen wie in diesem zweiten Lümmel-Film.

Wendtlands Wannsee-Villa in "Zum Teufel mit der Penne"
Seit 1992 ist Matthias Wendlandt als Geschäftsführer der Rialto-Film tätig. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2002 führte er dessen Arbeit weiter fort. Im neuen Jahrtausend war die Firma an Kinohits wie "Otto - Der Katastrofenfilm" (2000), "Samba in Mettmann" (2004) oder "7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug" (2006) beteiligt.

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2 Kommentare:

  1. Das mit dem Haus stimmt nicht ganz.
    Das war unser Nachbarhaus und zur damaligen Zeit das Gästehaus der Amerikaner. Da es meistens leerstand, haben es die Amerikaner auch zum Drehen vermietet.
    Aber sonst sehr gut recherchiert, Glückwunsch und Grüße
    Matthias Wendlandt

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