Cast & Crew

Die Macher

Zuallererst sind es einmal die Personen "hinter den Kulissen", denen das Kinopublikum der 1960er und 1970er Jahre und die heutigen Fernsehzuschauer die "Lümmel- und Paukerfilme" verdanken. Von ihnen stammen die Ideen und sie trugen maßgeblicher zur Realisierung der Streifen bei als jeder andere. Ihnen sind viele Stunden großartiger und unbeschwerter Unterhaltung zu verdanken.

Allen voran muss der Produzent der Serie "Die Lümmel von der ersten Bank", Franz Seitz, genannt werden, der auch unter seinem Pseudonym Georg Laforet die Drehbücher zu allen sieben Teilen schrieb. Die Serie wuchs quasi "auf seinem Mist" und kam nur durch seine Tätigkeit als Filmproduzent zustande. Wie er einmal in einem Interview sagte, hätte er diese Serie so lange weiter gedreht, wie sie Erfolg gehabt hätte. Als Grundsatz nahm er sich für jeden Streifen der Serie vor, trotz klamaukhafter Inhalte immer einen guten handwerklichen Status zu erreichen und nie vorschnell oder gar geschmacklos zu inszenieren:
"Mein Gott, Klamotte muss Klamotte bleiben. Man darf nur nicht ins Billige abgleiten. Ich bin in jedem Fall gegen handwerkliches Nichtkönnen und Dilettantentum."
(Zitat von Franz Seitz aus einem Interview in "Neuer Film-Kurier" zum Lümmel-Film "Hurra, die Schule brennt!")
An seiner Seite steht der gern für Komödien engagierte Regisseur Werner Jacobs, dem hier ebenfalls eine Beitrag gewidmet ist. Er bereicherte die Serie mit seiner typisch leichten und gut konsumierbaren Art und Weise, Regie zu führen und die Darsteller elegant durch das (urkomische) Geschehen zu geleiten.

Dr. Harald Reinls Cameo in "Wir hau'n die Pauker in die Pfanne!"
Weiterhin sollen die Regisseure Dr. Harald Reinl und Franz-Joseph Gottlieb, die Produzenten Horst Wendlandt und Karl Spiehs und die Komponisten Rolf Wilhelm und Peter Thomas genannt sein.
Die Lümmel
"Ihr bösen, bösen Buben und Mädel!"
(Zitat aus dem Film "Die Lümmel von der ersten Bank, 4. Teil: Hurra, die Schule brennt!") 
So trifft Frau Dr. Knörz den Nagel auf den Kopf. Kurz und bündig kann man so die Schüler charakterisieren, die das Mommsen-Gymnasium besuchen. Hier ist kein Lernen angesagt - weder für die Schule noch für das Leben -, sondern Unterhaltung im großen Stil. Dass dies nur die Lümmels amüsant finden, versteht sich.

Hansi Kraus in "Zur Hölle mit den Paukern"
Sie geben ihren Paukern so manche Nuss zu knacken und halten dabei zusammen wie Pech und Schwefel. Auch wenn sie im Mündlichen und Schriftlichen katastrophale Leistungen erbringen, so ist ihr Einfallsreichtum bezüglich gemeiner Streiche schier unerschöpflich. In den sieben Produktionen der Reihe "Die Pauker von der ersten Bank" spielen sie dem Lehrkörper insgesamt etwa 70 Streiche.

Besonders hervor sticht dabei natürlich Held Pepe Nietnagel. Er sowie seine Schwester und sein Vater werden hier ausführlich mit den jeweiligen Darstellern, allen voran Hansi Kraus aufgeführt und besprochen. Zusätzlich gibt es Informationen zu Geneviève Ponelle und Heintje, der sich ebenfalls in verschiedenen Rollen mehr oder minder als Lümmel betätigte.

Rudolf Schündler in "Betragen ungenügend!"
Der Lehrkörper

Peter Alexander, Theo Lingen und Rudolf Schündler in "Zum Teufel mit der Penne"
Kein Lümmel-Film funktioniert ohne Pauker und kein Pauker-Film funktioniert ohne Lümmel!

So oder so ähnlich könnte man das enge, aber doch konträre, das urkomische, aber doch streng konservative Zusammenspiel der beiden großen "Oppositionen" des Schulfilm-Genres festsetzen, die einander bis zum letzten Moment piesacken und sich gegenseitig mit großem Spaß an der Freude das Leben zur Hölle machen.

Da hört man schon einmal den Lehrkörper Intrigen gegen die Schüler spinnen, um sich zu rächen für die jahrelange Veralberung und Untergrabung der eigentlich "unantastbaren" Autorität. Doch wenn Taft, Knörz, Blaumeier und Konsorten richtig loslegen, dann sind sie zu noch viel mehr in der Lage:
Dr. Blaumeier: "Die Schadenfreude ist das einzige, was uns bleibt, Herr Kollege, das einzige!"
Dr. Knörz: "Ja, ich bin Ihrer Meinung. Nachdem die Autorität unterhölt ist..."
Dr. Blaumeier: "Zucht und Ordnung, das wäre es. Sozusagen mit eiserner Faust durchgreifen."
Dr. Knörz: "Es bleibt uns eben nur die Schadenfreude, wie Sie sagen."
Dr. Blaumeier: "Ja, wenn sie dann nur reihenweise durchs Abitur rasseln würden!"
Dr. Knörz: "Das wird geschehen. In Latein zum Beispiel wird’s verheerend werden. Seit Wochen behandle ich nur Sallust. Zur Irreführung."
Dr. Blaumeier: "Das verstehe ich nicht."
Dr. Knörz: "Weil ich jetzt schon weiß, dass bei der Prüfungsarbeit Cicero drankommt..."
(Zitat aus dem Film "Betragen ungenügend!")
Am Mommsen-Gymnasium in Baden Baden ist nämlich sowieso konservativer Unterricht von konservativen Lehrkräften anbefohlen, auch wenn das nicht im Interesse aller Schüler liegen dürfte. Doch einzig die Meinung der "Schuloberen" zählt - und die tun alles, um beim Ministerium in Stuttgart gut dazustehen. Das Mommsen-Gymnasium soll schließlich als eine einzigartige "Anstalt menschlicher Erziehung" gelten.

Und deshalb, gestatten Sie, dass ich Sie mit dem wichtigsten "Personal" bekannt mache: 
  • Direktor Gottlieb Emmanuel Taft: der Leiter des Gymnasiums.
  • Studienrat Dr. Arthur Knörz: Deutsch, Geschichte und alte Sprachen.
  • Studienrätin Dr. Pollhagen: Biologie und neue Sprachen.
  • Studienrat Dr. Blaumeier: Mathematik, Physik, Chemie.
  • Pedell Georg Bloch: ein Mann für alle Situationen, und immer etwas "zappelig". 
Des weiteren sind in diesem Bereich diverse Gastlehrer des Mommsen-Gymnasiums zu finden, die in einer oder mehreren Filmen der Reihe "Die Lümmel von der ersten Bank" auftreten.

Alexander Golling, Rudolf Schündler, Ruth Stephan und Theo Lingen in "Hurra, die Schule brennt!"
Allen Darstellern des "Lehrkörpers" muss jedoch ein besonderes Lob ausgesprochen werden für die wunderbare Leistung, die sie in diesen Komödien geleistet und mit der sie ihren Charakteren Leben eingeflößt haben. Sie machten aus reinen Fantasie- und Literaturfiguren Menschen aus Fleisch und Blut, die - einmal mehr, einmal weniger verträglich - gern mit ihren Schülern in Zwiespalt geraten, sich wieder versöhnen und schließlich doch immer noch einmal Opfer heimtückischer Streiche werden. Doch wie Direktor Taft zu sagen pflegt:
"Was wäre ein Pädagogenleben ohne das Spannungsverhältnis zwischen Schülern und Lehrern? Das übt, wenn ich mal so sagen darf, den Schulmann kollossal. Deshalb danke ich euch, macht so weiter. Frisch, fromm, fröhlich, frei!"
(Zitat aus dem Film "Betragen ungenügend!")